Frauensache?
Wer kocht, versorgt mit Lebenwichtigem. Wer putzt, sorgt dafür sich wohlzufühlen und vermeidet Krankheiten. Wer Kinder erzieht, sorgt dafür, dass Gemeinschaft und Demokratie gelebt werden kann. Wer pflegt, streichelt die Menschenwürde eines bedürftigen Menschen.
Kochen ist ein Kulturhandwerk. Es macht Mühe und Freude. Putzen ist ein notwendiges Übel. Das Ergebnis erfreut. Erziehung ist eine hohe Kunst. Sie braucht Erfahrung und Übung. Pflege ist eine Herzensangelegenheit, ein Liebesdienst, der oft auch mit Liebe beantwortet wird.
Kochen, putzen, erziehen, pflegen, alles sind Aufgaben, die in unserer Gesellschaft getan werden. Gleichberechtigt sind sie nicht verteilt. Die Care-Aufgaben werden zu überwiegendem Teil von Frauen übernommen. Diese Aufgaben werden schlecht oder gar nicht bezahlt.
Der Weltfrauentag am 8. März erinnert daran, dass das anders werden muss. Ohne mutige und starke Frauen, die Kinder erzogen haben, wäre die Welt nicht das, was sie ist. Und ohne Männer und Frauen, die aussteigen aus einer Spirale von Macht und Gewalt, die zerstört, ändern sich ungerechte Strukturen nicht.
Das Reich Gottes ist ein Idealbild vom Zusammenleben in Gleichberechtigung und Frieden. Das streben wir an. Dazu können wir etwas beitragen als Frauen, Männer, als Menschen. Darum „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes.“
Friederike Grote
Pastorin Ev.-luth.-St.-Pankratius-Kirchengemeinde