Irmgard Keun, Heinrich Mann und Joseph Roth sind Thema
Ihre Bücher waren Bestseller. Und landeten am 10. Mai 1933 trotzdem auf dem Berliner Opernplatz oder in vielen Universitätsstädten auf dem Scheiterhaufen. In dieser Nacht wurde „die deutsche Literatur für alle Welt sichtbar und aus dem Gedächtnis des Landes, aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ausgelöscht“.*
Die Bücherverbrennung trieb viele der betroffenen 131 Autoren sofort oder bald darauf ins Exil. Ihre Werke und damit auch sie selbst galten als undeutsch. Schon am 13.Mai 1933 erschien im „Börsenverein des deutschen Buchhandels“, der die „nationale Erhebung“ begrüßte, eine erste Liste mit Namen der unerwünschten Schriftsteller. Zu den Verfemten gehörten u.a. der weltbekannte Lion Feuchtwanger, der berühmte Kritiker Alfred Kerr, der rasende Reporter Egon Erwin Kisch, der Präsident der Sektion Dichtkunst der Preußischen Akademie Heinrich Mann, der Verfasser von „Im Westen nichts Neues“ Erich Maria Remarque und der bissige Sprachkünstler Kurt Tucholsky.
Die durch Flucht ihr Leben retten konnten, waren jetzt Emigranten. Emigranten ohne Staatsbürgerschaft, Emigranten, die ihre Leser in Deutschland nicht mehr erreichen konnten und damit oft Emigranten in Not. Wie kamen sie ohne Heimat, ohne Publikum und ohne Geld mit dem tiefen Schnitt in ihr Leben zurecht?
In der Feierabendakademie der Paulusgemeinde bringt uns M. Karl-Heinz Lehmann aus Burgdorf am 18. September 2024 Leben und Werk der Kölnerin Irmgard Keun, des Lübeckers Heinrich Mann und des Österreichers Joseph Roth etwas näher.
Die Veranstaltungen finden im Paulus-Zentrum in Burgdorf, Berliner Ring 17, von 19 Uhr bis ca. 21.15 Uhr statt. Der Eintritt ist frei. In der Pause gibt es eine Suppe.
*So Volker Weidermann, Das Buch verbrannten Bücher, S. 24.