Glaubenssache

Kirchenkreis Burgdorf, 06. Dezember 2025
Foto: privat

Vom Bischof zum Geschenk der Liebe

Die Adventszeit bringt uns zwei Figuren nahe: den Heiligen Nikolaus und den Weihnachtsmann. Sie mögen unterschiedlich erscheinen, doch sie tragen dieselbe christliche Botschaft in sich: die der selbstlosen Nächstenliebe.

Nikolaus von Myra, dessen wir am 6. Dezember gedenken, war ein Mann, der das Evangelium lebte. Seine Legenden erzählen von stiller Nächstenliebe. Er sah die Not der Menschen, wo andere wegschauten. Er half im Verborgenen, weil er wusste, dass wahre Liebe keine Bühne braucht. Er war Zeuge der barmherzigen Liebe Gottes. Die Menschen machten sich in dieser Tradition zum Nikolaustag früher kleine Geschenke.

Martin Luther verlegte den Zeitpunkt dieses Schenkens bewusst. Er wollte den Fokus von der Heiligenverehrung weg und hin zum Christkind lenken, zum eigentlichen göttlichen Geschenk an uns Menschen. So wurde das Schenken Teil des Weihnachtsfestes.

Aus dieser tiefen Quelle christlicher Hingabe entspringt auch die weltliche Figur des Weihnachtsmannes. Zeit, Kulturen und der Wandel der Märkte haben die Gestalt des Nikolaus‘ verändert – der Bischofsstab wurde zum Jutesack, die Mitra zur Zipfelmütze. Doch die Geste des Schenkens, die Freude des Gebens und die Hoffnung, die er in Kinderaugen zaubert, sind das Echo der ursprünglichen Nikolaus-Legende.

Ob Nikolaus, Christkind oder Weihnachtsmann – sie alle laden uns ein innezuhalten und die Liebe, die wir empfangen haben, in die Welt zu tragen. Sie sind Symbole der Freude am Geben, die unsere Herzen in dieser Zeit erwärmen sollen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine gesegnete Adventszeit!

Stefan Horn
Gemeindereferent der Röm.-kath. St.-Nikolaus-Gemeinde Burgdorf

„Glaubenssache – Beiträge und Texte aus Kirche und Religion“ erscheint als Kolumne jeweils sonnabends im Marktspiegel für Burgdorf und Uetze, sowie im Marktspiegel für Lehrte und Sehnde. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Kirchen schreiben Beiträge aus ihren Kirchengemeinden, Einrichtungen und Arbeitsfeldern, von ihren Erfahrungen und zu dem, was sie gerade beschäftigt.