Zuversicht für die Schöpfung
Es beginnt eine magische Jahreszeit. In der Natur hält der Frühling Einzug und überrascht uns mit seiner Wachstumskraft. Frisches, saftiges Grün wird sichtbar, kleine Blütenknospen brechen auf, aus scheinbar toten Ästen sprießt neues Leben. Die Obstbäume beginnen zu blühen und bieten uns ein riesiges Blütenmeer. Die Osterglocken mit ihrem satten Gelb erfreuen uns an den Straßenrändern. Die Temperaturen steigen allmählich, die Vögel muntern uns schon am frühen Morgen mit ihrem Gezwitscher auf.
Was machen wir nun an diesen länger werdenden Tagen? Überträgt sich die Aufbruchstimmung in der Natur oder ist unser Inneres noch gefüllt von Müdigkeit, Hoffnungslosigkeit und Dunkelheit? In dieses Dunkel unserer Welt strahlt das Osterlicht, das Gott, der lauter Liebe und Licht ist, uns vor gut einer Woche geschickt hat. Er gibt allen Menschen und auch der ganzen Schöpfung damit neuen Mut und Zuversicht.
Aufstehen, Aufwachen, Neuwerden, das heißt auch: Leben. Das ist ein Geschenk, das uns zu Ostern übergeben wurde. Es ist auch Hoffnung zugleich, der Tod bleibt als unumstößliche Grenze, aber er ist überwunden. Wir dürfen aus der Kraft der Auferstehung Christi leben. Gerade dies macht für mich Ostern so wertvoll: dieses Gefühl von Hoffnung und Zuversicht getragen zu werden, die über alles Denkbare hinausreicht und das menschliche Ohnmachtsgefühl vor dem Tod in Lebensfreude verwandelt. Sehen wir in Gottes reicher Schöpfung diese wertvollen Zeichen von Auferstehung in unserem Alltag.
Renate Warnecke
Lektorin der Ev.-luth. Martinskirchengemeinde Ahlten