Zwischen Jubel, Passion und Auferstehung
Mit dem Palmsonntag beginnt die „Heilige Woche“. Zunächst stehen Erwartungen und Jubel im Vordergrund, die aber rasch im Ruf „Ans Kreuz mit ihm!“ enden. Jesus zieht nach Jerusalem ein; nicht wie ein Staatsmann, ihm wird kein roter Teppich ausgelegt. Bescheiden reitet er auf einem Esel. Die Menschen jubeln ihm zu. Sie hoffen auf Erlösung und Befreiung.
Jesus will sie befreien, doch es ist eine andere Befreiung, als sie es sich wünschen. Er befreit sie nicht von der Herrschaft der Römer. Er ist gekommen, den Menschen die Liebe und den Frieden Gottes zu bringen. Die Liebe zu den Armen und Schwachen. Als bekannt wird, dass Jesus einen anderen Weg geht, jubeln ihm viele Menschen nicht mehr zu.
Wir sollten lernen, dass jeder Mensch aus sich selbst heraus wertvoll ist, egal, welchen Status er hat, was er kann oder besitzt. In diesen Tagen kommt es darauf an, mit Jesus zu gehen, sein Leiden und Sterben innerlich mit zu vollziehen. In seinem Leid nahm Jesus auch unser Leid auf sich. Da spüren wir: Jesus geht alle Wege mit. Er ist uns nahe, gerade in allem Schweren. Mit ihm zu gehen heißt, die Werte zu leben, die er vorgelebt hat. Sich an die Seite der Menschen zu stellen, die Jesus besonders liebte.Gehen wir mit Jesus in und durch diese Karwoche. Das gibt Kraft für Zeiten, in denen es für uns schwer wird. Am Ende steht nicht das Kreuz, sondern die Auferstehung, unsere Auferstehung.
Stefan Horn
Gemeindereferent der Röm.-kath. St.-Nikolaus-Gemeinde Burgdorf